• Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Biozentrum Neubau offiziell eröffnet - Biozentrum

Zunftführung durch das neue Biozentrum der Universität Basel

Pünktlich um 18:00 treffen sich 27 Zunftbrüder der ehrenwerten Zunft zu Fischern vor den Toren des imposanten 73 Meter hohen Bauwerks mit 19 Stockwerken.
Roger Jenni - unser heutiger «Leit-Sherpa» - empfängt uns mit klaren Ansagen zum straffen Zeitplan und Disziplin während des Rundganges.

Im ersten UG, neben dem Startplatz des hauseigenen Vita Parcours erfährt die zünftige Gruppe erste Details zur 2021 bezogenen neuen Heimat der Grundlagenforschung im Bereich Molekularchemie der Universität Basel. Angefangen mit dem Sicherheitsdispositiv, welches 1800 Türen mit Batches und Schlüssel regelt, aber auch den freien Zugang für Publikum gewährleistet und Studierenden 24 Stunden Zugriff auf Ihre Arbeitsstätte bzw. dessen Kaffeemaschine erlaubt.

In jeder «Parcours» Station bedient uns unser «Sherpa» mit eindrücklichen Fakten zur Gebäudetechnik und/oder Anekdoten zum Baufortschritt bzw. dessen Bewilligungsverfahren. Z.B. der grosse Hörsaal mit einem interessanten Detail zur Notwendigkeit eines Vorhanges unter dem Pult für die verhinderte «Einsicht» in den Schritt der Studierenden. Die Vernetzung des grossen Auditoriums (mit 320 Plätzen) zu den weiteren Kleineren via «Beamer» und Videoschaltung stellen den Lehr- und Forschungsbetrieb On-line sowie vor Ort inkl. Distanzregeln während Covid sicher.

44’000 m3 Raum auf einer Grundfläche von 10'000 m2 (100m x 100m) beherbergen rund 35 Professuren & 5 Plattformen bzw. deren Infrastruktur /Labors inkl. Begegnungsräume. Diese werden mit über 45'000 Messpunkten in realer Zeit gesteuert und verlangen bei gewissen Laboren eine Raumtemperatur /-Klimastabilität von +/- 1°C, obwohl deren Hardware z.T. das äquivalent von zwei Cheminées (40 kWh) Abwärme produzieren.

Ein Rechenzentrum mit 124 wassergekühlten Server-Racks will 7/24 betrieben sein und mit geregelten Interventionszeiten im Falle von Störungen umgehen. Die Verarbeitung von einem Petabyte Daten pro Jahr (1 PB= 1024 Terabytes) überfordert dann die Vorstellungskraft einiger Anwesenden und spätestens bei der Erklärung wie die 5 MRI’s (Magnetresonanztomographen) erschütterungsfrei mittels riesiger Bodenplatte und allerlei technischer Hardware «verzerrungsfreie» Daten liefern, stösst das Publikum nach Einschätzung des Schreiberlings an Ihre Grenzen.

Im Personenlift, welcher F90 Standards bedient, also auch im Brandfall 90 Minuten Evakuierungsarbeit leistet, bewegt sich die Gruppe vom Untergeschoss in die eindrückliche Höhe des Gebäudes mit herrlicher Weitsicht über Basel. Ein im Aufbau befindliches Labor wird der Gruppe gezeigt, wobei je nach Professur der entsprechende Bio Safety Level 1-3 Standard eingehalten werden muss.

Mit weiteren Fakten zu den 3x7 Meter grossen "Closed Cavity" Fassadenfenstern mit höchster Wärmeisolationsleistung durch Aussenbeschichtung sowie 300 mm breitem, gesteuertem Luftzirkulationsspalt und integriertem Lamellenstoren für die Beschattung bedient uns unser «Sherpa» unermüdlich mit weiteren Anekdoten, z.B. der "beschränkten" Notwendigkeit von Notfall Laborduschen in der Molekularchemie.

Schliesslich betont unser Leit-Sherpa mehrfach die Wichtigkeit des Austausches an der Kaffeemaschine, denn Grundlagenforscher wissen nicht, was Sie genau am Folgetag erwartet oder welche Resultate sie zu welchen weiteren Handlungen auffordern. Zweites Mantra war die Kernaussage, dass beim Bauen nicht gespart werden kann (ohne Kollateralschäden) und ein Verzicht dann die richtige Stossrichtung darstellt.

Nach gut 2.5 Stunden dichtester Informationsverarbeitung spaziert die Truppe zum «Kaffee» Austausch am Gemsberg, wo neben Grundnahrungsmittel auch z.T. ein Wurstkäsesalat oder ein gezuzeltes Weisswürstchen die Energieversorgung des eigenen, individuellen Systems wiederherstellt.

Ein sehr gelungener Anlass klingt im Löwenzorn bei angeregten Gesprächen aus.

Ein herzliches und grosses Dankeschön an Roger Jenni, sowie an die Organisatoren und schlussendlich an den «vergewaltigte Protokollführer pM». Der dies alles fein säuberlich auf zirka vier Post-it Zettel der Grösse von 10 x 7 cm notierte und uns als feines Protokoll überreichte.

 

 

 


Please publish modules in offcanvas position.